Leistungsfeststellung und -rückmeldung an der GMS
In einem personalisierten Unterricht, in dem es um die individuelle Förderung geht, haben die Noten ihre Funktion als Vergleichsmaßstab verloren. Deshalb gibt es in der GMS bis einschließlich Jahrgangsstufe 8 in der Regel keine Noten.
In der Leistungsfeststellung einer GMS dienen Bezugsnormen als Vergleichsmaßstab. Von Bedeutung sind hier vor allem die sachliche Bezugsnorm (= Vergleich mit Bildungsstandards bzw. Teilkompetenzen von Standards) und die intentionale Bezugsnorm (= Vergleich mit Zielformulierungen).
Die sachliche Bezugsnorm bezieht sich an unserer GMS auf die Bildungsstandards im Bildungsplan 2016 für die Sekundarstufe 1. Neben Leitperspektiven sind dort inhalts- und prozessbezogene Kompetenzen angeführt, die sich gegenseitig ergänzen.
Als Hilfsmittel zur Orientierung werden Kompetenzraster eingesetzt, die in einer Matrix die Bildungsstandards eines Faches komprimiert darstellen. Nachgeordnet können auf einer 2. Ebene Lernwegelisten/ Checklisten genutzt werden.
Gegenseitige Ergänzung von formativer und summativer Leistungsrückmeldung:
Formativ: Der Lernprozess wird fortwährend beobachtet, der Lernfortschritt wird registriert und veranschaulicht (regelmäßiges Lerncoaching mit Lernpartner*in, Lernentwicklungsgespräche mit Lernpartner*in und Eltern). Alle am Lernprozess Beteiligten erhalten kontinuierlich Rückmeldungen. Diese dienen zur Optimierung des individuellen Lernprozesses.
Summativ: Klassisches Zusammenzählen von Ergebnissen und Leistungen zumeist in Tests und Arbeiten am Ende von Unterrichtseinheiten.
Grundsätzlich soll die gegenseitige Ergänzung von formativer und summativer Rückmeldepraxis der Optimierung individueller Lernprozesse dienen. In den Lernentwicklungsberichten und -gesprächen wird dies berücksichtigt.
Das KTS-Lerntagebuch
Das Lernentwicklungsgespräch
Was genau ist ein Lernentwicklungsgespräch?
> Gespräch mit Schüler*in, Eltern und Lerncoach - Einladung mit persönlicher Terminvereinbarung
> Schüler*in legt dar, worin die Lernerfolge bestehen, was im Lernprozess hilfreich ist und woran noch gearbeitet werden soll.
> Der Lerncoach unterstützt bei Bedarf den Vortrag, legt seine Beobachtungen in einer Stellungnahme im Sinne der Stärkenorientierung dar.
> Die Eltern werden ins Gespräch passend eingebunden, ihre Fragen werden beantwortet.
> Ein Selbsteinschätzungsbogen und Zielvereinbarungen werden zur Vor- und Nachbereitung des Gesprächs eingesetzt.
> Der Ablauf des Gesprächs ist der Schülerin/dem Schüler aus dem Lerncoaching bekannt.
> Das Lernentwicklungsgespräch dauert etwa 30 Minuten.
Wozu Lernentwicklungsgespräche?
> Durch das Gespräch werden Selbstbewusstsein und Motivation der Schülerin/des Schülers gestärkt.
> Die Fähigkeit zur Selbsteinschätzung und die Eigenständigkeit werden gefördert.
> Eltern werden als Partner bei der Bildung und Erziehung ihres Kindes in die Arbeit unserer Schule einbezogen.
Der Lernentwicklungsbericht
> Zum Schulhalbjahr und Schuljahresende wird ein Lernentwicklungsbericht statt einem Zeugnis erstellt.
> Die individuelle Entwicklung und der Leistungsstand der Schülerin/des Schülers werden mit Angabe der Niveaustufe detailliert beschrieben, ebenso enthält die verbale Beurteilung Angaben zum Lern- und Sozialverhalten.
> In den einzelnen Fächern werden erlangte bzw. noch nicht erlangte Kompetenzen benannt.
> Noten werden nur beim Wechsel auf eine andere Schulart, in den Abschlussklassen oder auf ausdrücklichen Wunsch der Eltern ausgewiesen.
> Die abgebildete Broschüre des KM enthält ein Beispiel. (Download, pdf-Datei)