GFK: Pressetermin zum Einstieg

Zum Einstieg in das Präventionsprojekt schrieb die Rhein-Neckar-Zeitung am 21.07.2012:
 
Gewaltfreie Kommunikation soll helfen
 
Walter Kohl kommt am 1. Oktober in die Stadthalle nach Buchen
 

Buchen. (Wd) In einer Ganztagesschule fallen soziale Defizite früher auf. In der Karl-Trunzer-Schule will man sich darum kümmern, die soziale Kompetenz stärken und für Schulen in der Methodik bislang neue Wege einschlagen. Wie Schulleiter Walter Scheuermann informierte, soll dazu das Konzept der Gewaltfreien Kommunikation nach Marshall B. Rosenberg angewendet werden, das eher ein Begriff im Coaching von Firmen-Mitarbeitern war. So soll zunächst das Kollegium auf einer Fortbildungsmaßnahme geschult werden. Das Interesse sei groß, versicherte Walter Scheuermann, der auf seinem Weg vom Caritasverband, Schulsozialarbeiterin Corona Fertig sowie vom Förderverein mit Birgit Heuberger unterstützt wird. Nach diesem Einstieg soll es noch eine Reihe von Veranstaltungen in Buchen geben. Die Problematik sieht Walter Scheuermann schulübergreifend und lädt auch andere Schulen ein, sich zu beteiligen.

 

Zudem kommt am 1. Oktober um 19 Uhr Walter Kohl in die Buchener Stadthalle. Er ist ein bedeutender Verfechter der Gewaltfreien Kommunikation. In dieser öffentlichen Veranstaltung will Walter Kohl sein Buch "Leben oder gelebt werden" vorstellen, das Schritte auf dem Weg zur Versöhnung aufzeigt. Viele Jahre lang lebte Walter Kohl ein Leben im Schatten eines übermächtigen Vaters als Sohn vom Kohl. Die Belastungen der CDU-Spendenaffäre und der Freitod seiner Mutter wurden für ihn zur existenziellen Prüfung. Walter Kohl findet jedoch einen Weg, um die Herausforderung seines Lebens zu meistern. Durch einen Prozess bewusster Versöhnung schließt er Frieden mit seiner eigenen Vergangenheit, seinen Eltern und mit sich selbst und findet einen neuen Weg zu Selbstbestimmung und persönlicher Erfüllung.

 

Die Einnahmen dieser Veranstaltung, die vom Förderverein organisiert wird, kommen der Trunzer-Schule zugute. Wie Walter Scheuermann hervorhebt, hat die Schule inzwischen ein Sozialcurriculum für alle Klassenstufen entwickelt. In diesen Leitzielen sind einfache Benimm-Regeln bis hin zum Bewerbungstraining für Schüler und Handreichungen für Lehrer verankert. Jetzt soll die Gewaltfreie Kommunikation noch hinzukommen. Wenn der Lehrer die Methodik verinnerlicht, werden auch die Schüler darauf positiv reagieren, ist Walter Scheuermann überzeugt.

 

Ein großes Problem an Schulen: Bei immer mehr Schülern beklagt man eine fehlende Empathiefähigkeit. Sie können sich nicht in die Lage ihrer Mitmenschen hineinversetzen. Daraus entstehen teils schwere Konflikte, die sich mit herkömmlichen Methoden nicht lösen lassen. Über Ordnungsmaßnahmen verstärkt man erst die Probleme. Wir brauchen da etwas Anderes. Wir müssen unsere Maßnahmen verändern, erklärt Walter Scheuermann. Die Erkenntnis, dass herkömmliche Erziehungsmaßnahmen nicht mehr weiter führen, müsse kritisch reflektiert werden, fordert er. In einem mehrtägigen Workshop sollen Lehrer und Eltern in die Methodik der Gewaltfreien Kommunikation eingebunden werden.

 

Wie Peter Zimmermann vom Caritasverband Neckar-Odenwald erklärte, stehe man voll und ganz hinter dem Konzept, das man an weiteren Schulen, die über Sozialarbeiter verfügen, umsetzen möchte. Es zeichnet sich ab, dass wir an mehreren Schulen tätig sein werden, hebt Peter Zimmermann hervor. Ihm schwebt 2013 die Umsetzung eines Modellprojektes vor, in das bis zu fünf Schulen einbezogen sein sollen. Es gehe darum, Toleranz und Wertschätzung zu vermitteln. Soziales Lernen sei in der Karl-Trunzer-Schule Grundlage für alles. So kann sich Schulleiter Scheuermann sogar Feriencamps für Schüler vorstellen, die sich mit der Gewaltfreien Kommunikation vertraut machen sollen.

 


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