Klassen 9ab 2013/14 |
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Offener Umgang mit dem Tod Neuntklässler blickten hinter die Kulissen eines Bestattungsinstituts
[24.10.2013] Einen interessanten Blick hinter ganz ungewöhnliche und auch befremdliche Kulissen warf die evangelische Religionsgruppe der Klassenstufe 9 der Karl-Trunzer-Schule. Unter Leitung ihrer Lehrerin Lisa Wieler fuhren die Schülerinnen und Schüler zum Bestattungsinstitut Baumbusch nach Walldürn, wo sie eine ganz außergewöhnliche Betriebsbesichtigung unternahmen. Im Rahmen der Unterrichtseinheit "Tod und Trauer" wollten die Schüler Einblick in die Arbeit eines Bestatters gewinnen.
Im Institut angekommen, durften zunächst alle Fragen, die den Schülern unter den Nägeln brannten, gestellt werden: Wie viele Anrufe erhält ein Bestatter pro Monat? Wie teuer ist eine Beerdigung? Was macht man, wenn ein Toter keine Angehörigen hat? Auch Fragen, die man "normalerweise nicht stellt", wurden kompetent beantwortet, und die Anliegen der Schüler wurden ernst genommen.
Anschließend wurde der Schulgruppe ein Blick hinter die Kulissen ermöglicht und die vielseitigen Aufgaben eines Bestatters erklärt: Angefangen von der 24-stündigen Bereitschaft über die zu erledigenden Formalitäten und die Abholung des Toten bis hin zum Gespräch mit den Angehörigen - die Jugendlichen erkannten, dass der Beruf des Bestatters ein unerwartet vielseitiger ist.
Zusammen mit den Angehörigen sind des weiteren viele organisatorische Dinge zu klären, wie die Todesanzeige, die Sarg- und Kleidungsauswahl und der Standesamtsbesuch. Haarklein wurde den interessierten Schülern geschildert, wie das Prozedere nach dem Tod eines Menschen abläuft.
Im Ausstellungsraum durften die Jugendlichen Särge und Urnen betrachten.
Des Weiteren wurde der Gruppe gezeigt, wie ein Sarg hergerichtet wird, welche Gegenstände zu einer Urnenbestattung mitgenommen werden müssen und was für chirurgisches Werkzeug zum Herrichten des Toten benötigt wird. Und sogar ein Bestattungsfahrzeug - der Bagger, der zum Ausheben des Grabes benötigt wird - wurde eingehend inspiziert.
Durch die große Offenheit der Schülerinnen und Schüler gegenüber diesem Tabuthema sowie durch die Bereitschaft der Familie Baumbusch diese Besichtigung durchzuführen und alle Fragen kompetent zu beantworten, hat jeder einzelne viel gelernt und allerhand Neues erfahren. Wahrscheinlich hatten sich die meisten Teilnehmer noch nie derart offen mit diesem Thema auseinander gesetzt. Text u. Fotos: L. Wieler, KTS |
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