Infoabend zur GMS

Infoabend zur Gemeinschaftsschule erfolgreich gestaltet

Das Foto zeigt v.l.n.r.: Walter Scheuermann (Rektor), Natalie Ederer (Konrektorin), Christiane Ziemer (Referentin), Mandy Fischer-Ludwig (Elterninitiative pro GMS), Ralf Künkel (Elterninitiative pro GMS), Birgit Heuberger (1. Vors. Förderverein) und Reinhold Erg (2. Vors. Förderverein)


FN und RNZ berichteten

 

Wahl des Abschlusses erst nach achter Klasse

Wird die Karl-Trunzer-Schule Gemeinschaftsschule? - Rektorin Christiane Ziemer legte Vorteile dar

 

[13.12.2016] Aktuell gibt es in Baden-Württemberg fast 300 Gemeinschaftsschulen. Die Karl-Trunzer-Schule könnte möglichst bald hinzukommen: Nachdem die Schulgremien und der Buchener Gesamtelternbeirat grünes Licht gaben, entscheidet der Buchener Gemeinderat am 16. Januar 2017 in seiner ersten Sitzung des neuen Jahres über das Thema.

 

Am Dienstag fand zusätzlich ein gut besuchter Informationsabend statt. Aus erster Hand informierte Christiane Zie­mer, Rektorin der Fritz-Ulrich-Ge­meinschaftsschule Heilbronn-Böckin­gen, die in der Aula der Abt-Bessel-Re­alschule erschienenen Eltern. Für die Ge­meinschaftsschule spräche, "dass alle Kinder total unterschiedlich sind, und es nach der vierten Klasse zu früh ist, um den späteren Werdegang zu bestimmen". In der Gemeinschaftsschule entscheide es sich erst nach der achten Klasse, wel­chen Abschluss ein Kind anhand seines Leistungspotenzials ablegen könne - un­ter einem Dach kann bis zum Abitur je­der Abschluss angestrebt werden.

 

In einer Gegenüberstellung wurde er­sichtlich, dass Gemeinschaftsschulen im gebundenen Ganztagsbetrieb arbeiten. "Das mag für manche zunächst unge­wohnt erscheinen, hat aber bei näherer Betrachtung den Vorteil, dass die Kinder auch die Freizeit anteilig miteinander verbringen und sich außerhalb des Klas­senzimmers intensiver kennenlernen", so Ziemer. Neben klassischem Frontalun­terricht führe man an Gemeinschafts­schulen auch "individualisierten" Un­terricht durch. "Hier kann der Nach­wuchs selbst entscheiden, wie etwas an­gepackt wird - trotzdem bei festen Re­geln für das Endprodukt", erklärte die Rektorin einer 2011 als eine der ersten Gemeinschaftsschulen angetretenen "Starterschule". Kooperatives Lernen in festen Tischgruppen, bei denen jeder von jedem profitieren kann, stünde ebenso hoch im Kurs wie "individuelle Lern­zeiten". In deren Verlauf können die Kin­der täglich eine Stunde lang selbst ent­scheiden, in welchem Fach sie arbeiten. "Dennoch kann und darf man nicht zu dem Fazit kommen, dass bei uns die Kin­der alles dürfen und keinerlei Regel­werke gelten", mahnte Ziemer an.

 

Zwar gebe es kein "Sitzenbleiben", aber dafür den über ein Lerntagebuch festgehaltenen Leistungsnachweis, der mindestens alle zwei Wochen analysiert wird. Ebenso werden Deutsch, Mathe­matik und Englisch gelehrt sowie Wahl­pflichtfächer wie Französisch offeriert. "Zusätzlich gibt es zum späteren Zeit­punkt auch die von Gymnasien bekannten Profilfächer", fügte die Referentin an. Gleichsam existiert ein Strafenkatalog. Je nach Regelverstoß sei auch zeitweiliger Unterrichtsausschluss keine unbekannte Disziplinarmaßnahme.

 

Um mündige Staatsbürger zu ent­lassen, lege man an der Gemeinschaftsschule Wert auf die Maxime "Bildung braucht Beziehung". Konkret werden auf Selbst­wertgefühl, Kommunikationsfähigkeit und weitere "Soft Skills" hingearbeitet. Dazu leisten Ziemer zufolge auch "Coa­chinggespräche" ihren Beitrag: "Diese Vieraugengespräche über die Leistungen und sonstige menschliche Beobachtun­gen sind den Kindern oft so wichtig, dass sie jene Art von Feedback sogar explizit einfordern", berichtete die Pädagogin. Eine gegenüber klassischen Schultypen "ungleich intensivere Elternarbeit" so­wie das "sozialwirksame Klima" be­günstigen darüber hinaus die Lernat­mosphäre und damit auch durchaus das Leistungsniveau.

 

Mit dem Hinweis, dass das Schulwe­sen als "Spiegel der Gesellschaft" ange­sehen werden könne, schloss Christiane Ziemer ihren Vortrag. Elternbeiratsvor­sitzende Mandy Fischer-Ludwig dankte neben der Referentin und Rektor Walter Scheuermann auch dem Förderverein, der den Abend organisierte.

Text: A. Brosch, RNZ


Einladungsplakat

 


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