Leserbrief der Elternbeiräte

Die Gemeinschaftsschule

Statt Pauken im Gleichschritt - Lernen im eigenen Takt
Statt ausgrenzender Konkurrenz - unterstützende Gemeinschaft

[06.03.2015] Zur Einführung der Gemeinschaftsschule in Buchen veröffentlichte die Rhein-Neckar-Zeitung und die Fränkischen Nachrichten (am 10.03.15) einen Leserbrief der Vorsitzenden unseres Elternbeirates. Zuvor hatte sich auch der Gesamtelternbeirat der Buchener Schulen noch einmal über die beiden Tageszeitungen öffentlich zur schnellstmöglichen Einführung der Gemeinschaftsschule an der Karl-Trunzer-Schule bekannt. 

Gemeinschaftsschule Buchen:

Parteipolitische Entscheidung

 

Elternbeiräte üben Kritik am Gemeinderat

 

Dieser Tage stehen für die Eltern der 4. Grundschulklassen wohl überlegte Entscheidungen an, welches die richtige weiterführende Schulart für ihr Kind sein könnte. Mit Beginn des kommenden Schuljahres werden landesweit insgesamt 271 Gemeinschaftsschulen (GMS) erfolgreich arbeiten, weitere werden dazu kommen. Wollen die Vertreter der Stadt Buchen ruhigen Gewissens zuschauen, wenn auch künftig Schülerinnen und Schüler aus Buchen und den Ortsteilen ihren optimalen Bildungsweg - den sie in der GMS finden würden - in anderen Kommunen wie Adelsheim, Ahorn und nun auch Osterburken und Limbach suchen?

 

Der Gemeinderat hat den Antrag zur Einführung der Gemeinschaftsschule 2016/2017 an der Karl-Trunzer-Schule (KTS) abgelehnt. Es war eine parteipolitische Entscheidung ohne freie Überzeugung der Ratsmitglieder. Die  Einflussnahme des Bürgermeisters auf das Abstimmungsverhalten der CDU-Fraktion war auch in der Sitzungsunterbrechung zu beobachten. Die konservative CDU-Fraktion zeigte damit Linientreue, um nicht in der nächsten Landtagswahl 2016 einer vielleicht neu gewählten CDU-Landesregierung in den Rücken zu fallen. Noch immer lehnt die CDU in Baden-Württemberg die Einführung der GMS ohne eigene Alternative ab.

 

Haben sich die Mitglieder des Gemeinderates tatsächlich ausreichend mit dem Konzept der GMS beschäftigt? Wir bezweifeln es stark. Bei Schulleiter Scheuermann, dem Lehrerkollegium der KTS oder dem Elternbeirat hatte sich niemand aus der Stadtverwaltung und der CDU-Fraktion nach dem Konzept der GMS erkundigt. Neben dem Elternbeirat der KTS hatte sich auch der Gesamtelternbeirat der Buchener Schulen einstimmig für die beantragte Einführung der GMS ausgesprochen.

 

Wer in der Stadtverwaltung Offenheit propagiert - wie Bürgermeister Burger, der sollte sich selbst und die Gemeinderäte auch darüber informieren, warum und wieso die Gemeinschaftsschule eine zukunftsweisende Schulart ist, in der individueller Lernerfolg, Vielfalt und Bildungsgerechtigkeit groß geschrieben werden. Geradezu fahrlässig handelt derjenige, der gar den Elternwillen und das Wohl von Kindern ignoriert. Und diese Kinder sind unsere Zukunft. Sind sie nicht auch die Zukunft der Stadt Buchen?

 

So empfehlen wir insbesondere den Eltern der Eingangsklassen in den Grundschulen und den Eltern in den Kindergärten, ihre Stimme zu erheben, um detaillierte Informationen über die Praxis und die Bildungschancen der GMS zu erhalten. Dann müssten Bürgermeister und Stadtverwaltung ihre propagierte Offenheit zur GMS bekennen. Ausgewogene Informationsveranstaltungen verbunden mit einer Umfrage sollten die Notwendigkeit und den Bedarf für eine schnellstmögliche Einführung der GMS an der Karl-Trunzer-Schule erbringen.

 

Vorsitzende des Elternbeirates der Karl-Trunzer-Schule: Nicole Hoffmann, Nurcan Canbaz, Mandy Fischer-Ludwig (alle Buchen)



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